Donnerstag, 15. März 2007

Welche Auswirkung hat die Milliardenklage gegen Youtube/Google auf das Internet?

Milliardenklage gegen Youtube/Google

Man hätte eigentlich Wetten anbieten sollen, wie lange es dauert, bis diese Klage in dieser Höhe einschlägt.
Nach dem unerwarteten Milliardendeal indem Google die Video Plattform Youtube gekauft hat - obgleich man selbst mit Google Video etwas Ebenbürdiges am Markt hatte - war klar, jetzt trifft die Klage keinen „Armen“ mehr.
Die Medienindustrie, allen voran nun anscheinend Viacom, will endlich Rechtssicherheit im Internet… Der absolute Copyright Schutz für Musik und Videos, den man auch bereits mit aller Kraft in Kinos und leider auch auf jeder DVD etc. proklamiert. Leidtragende sind bis dato die ehrlichen Käufer, die sich diese Drohungen ständig ansehen müssen.

Was bedeutet das aber nun für die Freiheit im Internet? Wird da nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen aus der Angst, man könnte mal einen Cent verschonen?

Das DMCA. das Digital Millenium Copyright Act, sollte Online-Anbietern eine Sicherheit geben in der Art, dass Sie Copyright Verletzungen erst nach Bekanntwerden löschen müssen und von den Copyright Verletzungen nicht profitieren dürfen.

Im Falle Youtube kam man diesen Aufforderungen zwar nach, aber laut Viacom kam es permanent zu neuen Copyright Verletzungen. Google hatte Youtube seiner Zeit gekauft, da man dort meldete, ein Filtersystem einzuführen, das geschützte Inhalte erkennt.

Wie das überhaupt funktionieren soll, bleibt mir schleierhaft, da man dort ziemlich verrauschte Patterns automatisch erkennen können müsste?!

Die Medienindustrie ist indes von den ganzen Internet Angeboten sowieso nicht angetan, da man die eigenen Pfründe bedroht sieht, wie der Hickhack mit den Musik Downloads und dem DRM (Digital Rights Management) deutlich zeigt. Da kauft man ein Lied für 99 Cent und kann 3-5 Player aktivieren, mit denen man es laden und abspielen darf. Zudem hat man nur eine gepackte Qualität und nicht die Originalversion. Aus meiner Sicht kauft man besser die CD und konvertiert sich die Songs für den Player und basta. Das ist einfach und sicher. Der ganze Schutzwahn der Industrie geht mir als Käufer ordentlich gegen den Strich, da ich schon oft CDs nicht abspielen konnte und mein CD Wechlser im Auto auch seine Schwierigkeiten hat, geschweige denn von dem Aufwand, wenn man es auf dem MP3 Player hören möchte.
Aber – am Liebsten würde die Industrie ja auch den gleichen Ohren und Augen ihre Werke doppelt verkaufen oder pro Benutzung.

Wie wäre es z.B. mit der GEMA, wenn sie sogar schon für 10 Sekunden Trailer Promogebühren einstreichen wollte ? Da kann ich nur allen den Tipp geben, selbst Musik oder Videos zu produzieren und auf den Tag der Abrechnung zu warten. Leute, so schlecht seid Ihr gar nicht! . .

Durch den Orkan – weg mit dem Wahn
Ans Ende vom Hof, hindurch durch den Mief
Finde ich Dich – Ist das nicht gut?

(Copyright unbekannt… ist mir gerade in die Tastatur geflossen)

Wird das Internet durch die geldgeirigen Angsthasen der Old-fashioned Musik-/ und Filmindustrie einen herben Rückschlag erleiden und nur noch zensierte 100% ige genehme und sichere Inhalte produzieren?

Das darf man bezweifeln. Solange es noch Steuerparadiese und mehr oder weniger rechtsfreie Inseln gibt, wird das Internet nicht aufzuhalten sein.
Vielleicht muss man es an manchen Stellen nur zähmen, ohne gleich alles zu zertreten.

Es ist schlicht und einfach nicht möglich, jeden Urheber auszumachen und jedes Copyright zu kennen und zu erkennen. Auch beim Patentrecht gilt: man muss selber die Augen aufhalten, sonst ist der Claim nichts wert.
Wir produzieren heute mehr Kontent als in allen Menschheitsepochen vorher zusammen. Auch wenn ich den Videowahn der Exhibitionisten dieser Welt nicht nachvollziehen kann, so ist es auch ein Teil der freien Meinungsäußerung, die es gilt zu wahren, auch wenn mal ein Künstler dann beleidigt ist…. Ob der Verzicht zum Kauf lizenzierter Werke führen würde ist unbewiesen!


http://www.beonit.com/ die authentische Community

Jeder muss lernen Verantwortung zu übernehmen für das was er tut und macht, aber in jedem Fall muss es eine kostenlose Bekanntmachung bzw. ein „in Kenntnis setzen“ geben und zudem eine kostenlose Abmahnung. Nur im Falle der wiederholten Zuwiderhandlung sehe ich ein Problem, das dann geahndet werden sollte.

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